Nein, es war keineswegs eine tragische Komödie, schon gar nicht ging es um Geld oder Moral, wie in Friedrich Dürrenmatts Parabel. Der Welt älteste, noch immer aktive Turnerin Johanna QUAAS, besuchte in ihrem 96. Lebensjahr im Stützpunkt des SV Halle das Training des deutschen Olympiatrios der Männer, Philipp Herder, Nick Klessing und Nils Dunkel. << Der Männerbarren von Lukas DAUSER (* siehe Foto, links) war ihr dann doch ein wenig zu hoch, aber wenn schon dann denn schon: Die frisch coronageimpfte Seniorensportlerin blieb natürlich nicht passiv und sondern gab auch an den Turngeräten noch immer eine gute Figur ab ...:
Anlass dafür waren TV-Dreharbeiten
für eine Serie "Deutschlands größten Geheimnisse", die im April ausgestrahlt werden soll, und in der "Hannchen" Quaas ihr Motto des Aktivseins im Seniorenalter eindrucksvoll dokumentieren wird, obwohl: Ihr Geheimnis ist eigentlich schon längst kein's mehr, denn ihre Devise "Dranbleiben an den Geräten" kennt in zweistelliger Millionen-Klickzahl mindestens die ganze Youtube-Welt. "Auch wenn ich nun keine Wettkämpfe mehr mache, aber Einiges geht schon noch!" Im Alltag schwingt sich die 95-Jährige noch immer locker aufs Fahrrad. Ihr Balkon dient u.a. als Fitnessort an frischer Luft, für Armbeugen im Schräg-Liegestütz und andere Körperübungen, für die sie zu jetzigen Coronazeiten keine Turnhalle braucht. Schon am Morgen beginnt ihr Tag sogar schon im Liegen:
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"Quaas'sche Bettgymnastik" ist schon längst kein Geheimnis mehr, als Fitmacher für Muskeln, Sehnen und Bänder, insbesondere für all' jene, die den Weg in eine Sporthalle nicht mehr schaffen - und das sollen ja zu jetzigen Pandemiezeiten leider einige mehr sein.
Dass die fitteste Oma Deutschlands keineswegs eingerostet ist, bewies sie auch zur Verblüffung der drei Superturner, als sie unter Einhaltung der Coronabedingungen und den Sonderbedingungen der Leistungssportler das Trio der Nationalmannschaft Lukas DAUSER, Nick KLESSING und Nils DUNKEL bei deren Training besuchen konnte.
"Ich glaube, sie hat uns sogar 'aus der Kalten' ihre ganze Barrenübung vorgemacht, obwohl sie die bestimmt lange nicht geübt hatte," staunte Nationalturner Nils Dunkel, "sogar mit ihrer Taucherrolle ...und das trotz Handicaps einer abgerissenen Bizepssehne. Irre!" Und nach kurzer Überlegung rechnete der 24-jährige gebürtige Erfurter nach : " ... da ich hätte ja noch 72 Jahre zu trainieren, wenn ich mit 96 noch eine Barrenübung turnen wollte!"
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Wenn auch fast alle Wettkampf- und anderen sportlichen Höhepunkte derzeit auf Eis gelegt sind: Der schwierige Trainingsalltag der Olympiakader beim SV Halle erfuhr durch diesen berührenden "Besuch der alten Dame" ganz bestimmt eine motivierende Bereicherung!
© gymmedia / E. Herholz
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