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Comeback-Plan: Turn-Ass Dauser ist „Feuer und Flamme“

Freizeitkleidung statt Wettkampf-Dress: Lukas Dauser verpasst die EM. Den WM-Startplatz müssen seine Team-Kollegen erkämpfen. Deutschlands bester Turner hat aber sein Comeback vor Augen.

Von Martin Kloth, dpa

Hofft auf ein schnelles Comeback: Turn-Ass Lukas Dauser.
Hofft auf ein schnelles Comeback: Turn-Ass Lukas Dauser. Marijan Murat/Deutsche Presse-Agentur GmbH/dpa

Kienbaum - Lukas Dauser sitzt mal auf der Matte und plaudert mit seinen Team-Kollegen, dann wieder steht er neben Waleri Belenki und beobachtet wie der Bundestrainer deren Vorträge: Bei der Qualifikation für die EM in der kommenden Woche in Antalya ist Deutschlands bester Turner mittendrin, aber eben nicht dabei.


Eine Schulterverletzung hat den 29-Jährigen zur Absage der Titelkämpfe in der Türkei gezwungen. „Extrem“ habe es in ihm gekribbelt, an die Geräte zu gehen. „Das ist natürlich schade, hier zuzuschauen. Aber das gehört leider mit dazu. Nichtsdestotrotz bin ich nach wie vor Feuer und Flamme und hoffe, dass ich schnellstmöglich wieder einsteigen kann ins Wettkampfgeschehen“, sagt Dauser im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur.


Comeback-Plan steht


Rund vier Monate nach dem Muskelbündelriss und dem Anriss einer Sehne in der Schulter hat der Barren-Spezialist einen Plan für seine Rückkehr. Im ersten Halbjahr würden Ende April noch zwei Bundesliga-Wettkämpfe anstehen, bei denen er zwar noch nicht seine volle Übung turnen könne, aber einen Wettkampf-Einstieg habe. „Da habe ich auch ein Ziel vor Augen, damit ich nicht in der Luft hänge und einfach vor mich hin trainiere, sondern dass ich weiß: Okay, da will ich wieder eine Übung turnen“, betonte der Olympia- und WM-Zweite am Barren. Somit könnte Dauser in der Bundesliga für den KTV Straubenhardt am 22. April gegen den TuS Vinnhorst auf die Turn-Bühne zurückkehren und auch eine Woche später bei der TG Saar antreten.


Derzeit stehe er zwar schon wieder voll im Training, könne aber noch nicht alles zu 100 Prozent machen, berichtete er. Auch habe er bereits Trainingsübungen geturnt. „Aber die sind nicht wettkampfreif. Ich schaffe bisher noch keine vollen Übungen. Ich bin zwar kurz davor, mir fehlen vielleicht zehn Tage bis zwei Wochen“, sagte der deutsche Mehrkampf-Meister, der in Halle/Saale bei Hubert Brylok trainiert. Die EM-Qualifikation am vergangenen Donnerstag im Olympischen Trainingszentrum in Kienbaum wäre daher zu früh gekommen.


Bei der EM vom 11. bis 16. April in der Türkei muss die deutsche Riege daher ohne ihn auskommen. Das Team um Routinier und „Hero de Janeiro“ Andreas Toba (Hannover) muss bei den Titelkämpfen mindestens Rang 13 belegen, um sich für die Weltmeisterschaften vom 30. September bis 8. Oktober in Antwerpen zu qualifizieren. Dort werden die Startplätze für die Olympischen Spielen 2024 in Paris vergeben.

„Leider ist Lukas noch nicht so richtig fit. Aber er sagt selber, ihm blutet ein bisschen das Herz, dass er nicht dabei sein kann. Aber wir haben danach wichtige Wettkämpfe, die Olympia-Qualifikation bei der WM. Da werden wir auf jeden Fall Lukas Dauser brauchen“, sagt Bundestrainer Belenki.


DTB-Sportdirektor hofft auf starkes Team


Thomas Gutekunst, Sportdirektor des Deutschen Turner-Bundes (DTB), sieht nun andere in der Pflicht: „Lukas Dausers Ausfall kann nicht kompensiert werden. Aber wir werden trotzdem ein starkes Team haben. Wir haben einige Jungs, die von unten drücken, die kriegen jetzt ihre Chance, die müssen sie nutzen.“ Neben den erfahrenen Toba und Nick Klessing (Halle/Saale) sind Lucas Kochan (Cottbus) sowie die EM-Debütanten Pascal Brendel (Wetzlar) und Milan Hosseini (Böckingen) am Start.


Lukas Dauser, der so schwierige Barren-Übungen turnt wie kaum ein Zweiter auf der Welt, wird in Antalya weder dabei noch mittendrin sein. „Hinzufahren ist kein Plan. Dort vor Ort habe ich dann keine Trainingsmöglichkeiten. Eine Woche Urlaub wäre zwar auch nicht schlecht, aber da geht das Training vor“, sagt er.



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