Gold für Dunkel, Silber für Bulka bei den Finals
- LTV/S-A
- vor 3 Tagen
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 2 Tagen
Die beiden Turner des SV Halle können bei den Deutschen Meisterschaften in Dresden drei Medaillen sichern. Nils Dunkel wird Deutscher Meister am Pauschenpferd und Zweiter am Barren, Anton Bulka holt Silber beim Sprung.

Am Nachmittag des dritten Wettkampftages (02.08.2025) wurden im Gerätturnen die Deutschen Meistertitel in den Gerätfinals I vergeben. In einer mit knapp 3.000 Besucherinnen und Besuchern gut besuchten JOYNEXT Arena in Dresden standen fünf Entscheidungen und so manche Überraschung auf dem Programm.
Den Auftakt machten standesgemäß die Männer am Boden. Timo Eder (MTV Ludwigsburg) schloss hier direkt an seine klasse Leistung aus dem Mehrkampf an. Er kam als einziger Turner fehlerfrei durch seine Übung durch und krönte sich verdientermaßen zum Deutschen Meister mit 13,466 Punkten an diesem Gerät. Dario Sissakis (SC Berlin) musste bei seiner Übung zweimal raustreten, kam aber ansonsten gut durch seine Übung und gewann mit 13,000 Zählern die Silbermedaille. Bronze ging an Leonard Prügel (KTV Chemnitz) mit 12,166 Punkten.
Im Sprungfinale der Frauen kürte sich überraschenderweise Jesenia Schäfer (TuS Chemnitz-Altendorf) mit 13,166 Punkten zur Deutschen Meisterin. Mit ihren beiden sauber geturnten Sprüngen, Yurchenko Schraube und Überschlag Bücksalto, verwies sie Teamkollegin und die amtierende Europameisterin am Sprung, Karina Schönmaier (TuS Chemnitz-Altendorf), auf Position zwei (13,016 Zähler). Schönmaier geriet bei ihrem zweiten Sprung in Schieflage und landete außerhalb der Markierung. Durch das Anhocken ihres Sprunges, hatte die 19-Jährige jedoch nicht mehr den notwenigen D-Wert, um auf einer zusätzlichen Matte in der Landezone zu landen, wofür sie einen Abzug bekam. Es war einfach ein unfassbares Gefühl als ich gesehen habe, dass ich auf Position eins gerutscht bin, erklärte die 15-jährige Schäfer. Wer jetzt böses Blut zwischen den beiden Teamkolleginnen erwartet, liegt falsch, denn Schönmaier und Schäfer sind eng befreundet. Die frisch gebackene Deutsche Meisterin verriet: Als ich zu Karina meinte, dass es mir total leid für sie tut, meinte sie zu mir, dass sie es mir total gönnt. Auf Rang drei turnte sich Mia Reimann (TSV Jetzendorf) mit einer Wertung von 12,833.
Deutscher Meister am Pauschenpferd wurde Nils Dunkel (SV Halle) mit 13,633 Punkten. Er startete ein wenig holprig in seine Übung, fing sich jedoch schnell und brachte sie sauber zu Ende. Die Silbermedaille und die insgesamt dritte Medaille bei diesen Finals für ihn, ging an Timo Eder mit 13,466 Zählern. Bronze ging an Alexander Kunz (Turn- und Sportverein Pfuhl 1894) mit 11,866 Punkten, der einmal stürzte.
In einem spannenden Stufenbarrenfinale gewann Meolie Jauch (TS NeckarGym Nürtingen) ihren ersten Deutschen Meistertitel mit 13,233 Punkten. Dicht gefolgt von Karina Schönmaier und Janoah Müller, die punktgleich auf 13,166 Zähler kamen. Aufgrund des besseren E-Wertes, landete Schönmaier auf dem Silberrang und Müller auf Position drei.
Zum Abschluss des Tages stand die Titelentscheidung an den Ringen auf dem Programm. Alexander Kunz krönte sich mit 13,566 Punkten zum Herr der Ringe. Er setzte sich in einem engen Wettkampf gegen den Titelverteidiger und Qualifikationsbesten Artur Sahakyan vom TB Essen-Altendorf (13,400 Punkte) durch. Bronze ging an den Berliner Dario Sissakis.
Überraschung am Barren
Den letzten Wettkampftag (03.08.2025) bei den Finals in Dresden eröffneten die Gerätturnerinnen und -turner mit den zweiten Entscheidungen bei den Gerätfinals. Wie auch am Tag zuvor, hielten die Wettkämpfe so manche Überraschung bereit.
Leonhard Prügel gewann den Deutschen Meistertitel am Sprung mit 12,699 Punkten. Der Qualifikationsfünfte zeigte am heutigen Tag zwei saubere Sprünge und verwies damit die Konkurrenz auf die weiteren Plätze. Youngster Anton Bulka vom SV Halle wurde bei seinen ersten Finals Zweiter mit einer Wertung von 12,550. Sein hoher Ausgangswert sicherte Tom Schultze (SC Cottbus) die Bronzemedaille (12,483 Punkte). Er konnte beide Sprünge nicht stehen, profitierte jedoch von einer Korrektur des D-Wertes von Kilian Krapp (TSV Sonthofen 1863), der von Position drei auf Position vier rutschte.

Als Qualifikationsbeste und Vize-Mehrkampfmeisterin ging Lea Wartmann (TuS Chemnitz-Altendorf) in das Balkenfinale und lieferte dort eine sauber geturnte Übung ab. Als ihr nur noch der Abgang mit dem Strecksalto fehlte, zeichnete sich bei der 18-Jährigen bereits ein Lächeln im Gesicht ab. Sie sicherte sich den Deutschen Meistertitel am Schwebebalken mit 13,500 Punkten vor Aiyu Zhu (TZ DSHS Köln) mit 12,833 Punkten und ihrer Teamkollegin Karina Schönmaier (12,633 Zähler).
Die Entscheidung am Barren hielt, wie gestern am Stufenbarren, eine Überraschung parat. Dario Sissakis (SC Berlin) setzte sich mit 13,066 Punkten knapp gegen den amtierenden Europameister an diesem Gerät, Nils Dunkel (SV Halle), durch (12,900 Zähler). Valentin Zapf sicherte sich seine zweite Bronze-Medaille bei diesen Finals mit einer Wertung von 12,866. Ich habe mir im Vorfeld nicht große Chancen erhofft, weil richtig gute Barrenturner im Finale waren. Deswegen habe ich mir gar keinen großen Druck gemacht und wollte die Atmosphäre nochmal genießen und Spaß haben. Dass es dann so funktioniert, ist ein wirklich cooles Gefühl. Ich bin echt glücklich, sagte Sissakis nach dem Wettkampf.
Im Finale am Boden heizten die Frauen dem Publikum in Dresden nochmal ordentlich ein. Mit ihrer gewohnt ausdrucksstarken Bodenübung sowie einer technisch sehr sauberen Ausführung ist Schönmaier neben ihrem Titel im Mehrkampf auch Deutsche Meisterin am Boden (13,233 Punkte). Obwohl sie in ihrer ersten Bahn einmal raustreten musste, hielt sie ihre Konkurrenz auf Abstand. Silja Stöhr (SG Heddesheim) wusste ebenfalls mit einer tollen Bodenübung zu überzeugen und gewann die Silbermedaille (12,666 Punkte). Bronze ging mit 12,300 Zählern an Lea Wartmann.
Wie immer stellt das Reckfinale den krönenden Abschluss der Gerätfinals dar. In einem engen Wettkampf setzte sich Alexander Kunz (Turn- und Sportverein Pfuhl 1894) bei der letzten Medaillenentscheidung durch. Mit 13,366 Punkten gewann er die Goldmedaille und kann die Finals als die erfolgreichsten Deutschen Meisterschaften in seiner Karriere verbuchen. Mit einer sehr sauberen Übung gewann Valentin Zapf vom TSV Unterföhring Silber (13,266 Zähler). Lucas Kochan (SC Cottbus) feierte in Dresden nach seinem Kreuzbandriss sein Comeback auf großer Bühne und sicherte sich die Bronzemedaille mit einer Wertung von 13,166.
Quellen: